Rückblick auf Sport im Dialog 2021
„Sport im Dialog - Mit den Erfahrungen der Pandemie: Perspektiven für die Sportvereinsentwicklung“ - Der Einladung des Sportbund Rhein-Kreis Neuss zu dem diesjährigen Schwerpunktthema folgten rund 50 sportinteressierte Vertretungen aus Sportvereinen, Politik und Verwaltung ins Sportforum Kaarst-Büttgen. Nach einem Get-together mit Fingerfood und Getränken, begrüßte der Vorsitzende Dr. Hermann-Josef Baaken das Publikum. Einige Videos der Kampagne „Come back und mach(t) Sport“ bildeten einen inspirierenden Auftakt für die nachfolgenden Vorträge.
Holger Schmidt, Vereinsberater unter dem Dach des Landessportbund NRW, sprach über Strategien für Sportvereine, sich für eine erfolgreiche Zukunft aufzustellen. Mit einem Blick auf den Status Quo wurden Herausforderungen, wie eine immer stärker werdende Bürokratisierung von Vereinsaufgaben beleuchtet, die zur Folge hat, dass eine große Erosion von ehrenamtlich Engagierten im Sport zu beobachten ist. Viele Aufgaben für wenige Schultern, sind für traditionell agierende Vereine in der Praxis schwierig zu meistern. So wird der Weg von Ideen an der Wurzel zu Entscheidungen im Vorstand immer länger und ein Verein auf Dauer handlungsunfähig. Lösungen können sein mit dem sogenannten Ressort Prinzip zu arbeiten, um Expertise näher zu den Mitgliedern zu bringen und so schneller agieren zu können. Eine Veranschaulichung dessen kann seiner Präsentation entnommen werden.
Um für diese Aufgaben auch zukünftig Engagierte zu finden, gilt es eine engagementfreundliche Vereinskultur zu etablieren. Der Lebenszyklus des freiwilligen Engagements, dient hier als Vorlage für ein erfolgreiches Ehrenamtsmanagement.
Diese Ansätze wurden von Sarah Fuchs, Mitarbeiterin der Sportjugend NRW im zweiten Vortrag des Abends aufgegriffen und speziell für das Thema Jugendarbeit ausgeführt. Sie legte zunächst der Fokus auf die Motive für ehrenamtliches Engagement gelegt. Dort steht an erster Stelle immer noch der Spaß. Wie kann also ein Verein in Zeiten immer stärker werdender Bürokratisierung, den Spaß an der Mitarbeit bewahren? Dies wird wohl die Hauptfrage für die Vereinsarbeit in den nächsten Jahren sein. Die Sportjugend NRW unterstützt Sportvereine dabei, durch Förderprogramme wie die Freiwilligendienste, Sporthelfer*innen oder J-Teams. Sarah Fuchs macht darauf aufmerksam, den Jugendlichen zu vertrauen und Wertschätzung zu leben. Nur wenn die Jugendlichen selbstbestimmt im Verein mitwirken können, werden die Potentiale der Jugend optimal genutzt. Eine Jugendordnung kann für diesen Prozess ein guter Anfang sein.
Abgerundet wurde der Abend durch eine Podiumsdiskussion zu den Themen des Abends. Dr. Hermann-Josef Baaken, Sarah Fuchs und Holger Schmidt diskutierten gemeinsam mit dem neuen Geschäftsführer des Sportbunds Hergen Fröhlich, welche guten Ansätze schon von Sportvereinen des Rhein-Kreis Neuss gelebt werden und wo es noch Handlungsbedarf gibt. Durch viele Meldungen und Beispiele aus dem Plenum wurde der Dialog gelebt und ein Auftakt der direkten Kommunikation für die Zeit nach der Pandemie bestritten.