NGZ: Neuss öffnet die Sporthallen wieder
Von Normalität ist der sportliche Alltag noch weit entfernt, doch in kleinen Schritten wird organisiertes Sporttreiben immer mehr möglich. Allerdings in den meisten Fällen nur, wenn die Sportvereine ihr dazugehöriges Konzept, vor allem (aber nicht nur) in Sachen Hygienevorschriften und Abstandsregeln, mit den jeweiligen Sportämtern ihrer Kommune abgestimmt haben.
Dadurch wird es wohl bis Juni dauern, ehe der Sportbetrieb auch in den Hallen wieder anläuft, mutmaßt Hermann-Josef Baaken, Vorsitzender des Kreissportbundes und den TSV Norf: „Wir beim TSV Norf werden in aller Ruhe die Zeit nach Pfingsten anpeilen. Bis dahin sind dann auch alle Einzelheiten mit der Sportverwaltung geklärt, die ja auch Nachweise zu den Konzepten haben möchte.“ Die Stadt Neuss hat inzwischen die städtischen Bezirkssportanlagen und jene fünf Sporthallen wieder geöffnet, die nicht unmittelbar zu einer Schule gehören: Turnhalle Schorlemerstraße, Stadionhalle, Sporthalle Weckhoven, Sporthalle Allerheiligen und die Mehrzweckhalle Holzheim. Allerdings müssen Vereine dem Sportamt in einem „Nutzungs- und Hygienekonzept“ darlegen, welche Gruppen die Sportstätten nutzen und wie die Abstands- und Hygieneregelungen eingehalten werden sollen, heißt es in einem Schreiben von Montagnachmittag.
Der überwiegende Teil der Turn- und Sporthallen bleibt bis mindestens Anfang kommender Woche für den Vereinssport geschlossen. Am Dienstag beschloss der Verwaltungsvorstand der Stadt Neuss, dass ab Montag (25. Mai) auch die übrigen Hallen folgen sollen, allerdings nur, betont Stadtsprecher Peter Fischer, „wenn Kontakte zwischen Schul- und Vereinssport vermieden“ werden. Im Klartext bedeutet das, dass die Schulen die Hallen bis 16 Uhr nutzen, die Vereine frühestens ab 17 Uhr. Alle Nutzungen sind mit dem städtischen Sportamt abzusprechen. Duschen und Umkleiden bleiben weiterhin geschlossen. Freibad bleibt wegen Corona geschlossen.
Die Vereine können sich an einem Hygienekonzept und den „Goldenen Regeln“ orientieren, die der Kreissportbund für seine eigenen Aus- und Fortbildungen sowie Sportkurse erstellt hat. „Jeder Sportverein kann sowohl das Konzept als auch die Goldenen Regeln nutzen, sollte dieses aber mit den individuellen Voraussetzungen in der jeweiligen Kommune abstimmen,“ sagt KSB-Geschäftsführer Dominik Steiner. Er rät den Vereinen, insbesondere Fragen zur Müllentsorgung, zur Bereitstellunf von Desinfektionsmitteln und zur Haftung bei Personen- und Sachschäden mit den Kommunen abzuklären.
Der Artikel ist in der Neuss Grevenbroicher Zeitung in der Ausgabe vom 19.05.2020 erschienen und online abrufbar unter: https://rp-online.de/nrw/staedte/rhein-kreis/sport/stadt-neuss-oeffnet-die-sporthallen-wieder_aid-51232819
Autor: Volker Koch, Foto: Andrea Bowinkelmann